Erasmus+-Partnerschaft: PUYB: Pimp up your brain

Erasmus+-Projekt: 2018 – 2020

Das Projekt “ Pimp up your brain – Gehirnfreundliches Lehren u. Lernen in Integrationskursen für Erwachsene“ ist ein strategisches Partnerprojekt zum Austausch guter Praxisbeispiele.

Die seit 2015 verstärkte Zuwanderung von Menschen aus anderen Herkunftsländern stellt die europäische Union vor zahlreiche Herausforderungen. Gespräche mit EU-Partnern haben ergeben, dass gerade Integrationsprozesse in allen Ländern verschieden angegangen werden u. teilweise zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führen. Dieser Austausch zeigte, dass die Erkenntnisse eines Landes nicht ohne weiteres über mehrere Sprachen transferiert werden können. Das gab den Ausschlag, den Bereich Integration in deutschsprachigen Regionen der EU näher zu beleuchten.

Länderübergreifend haben sich die Partner zum Ziel gesetzt die folgenden drei Bereiche einer tieferen Überprüfung u. Reflektion zu unterziehen.

Erster Bereich:

Die politischen u. gesetzlichen Grundlagen in den Partnerländern analysieren.

Zweiter Bereich:

Die Qualifikation des Bildungspersonals, vor dem Hintergrund, dass die Lehrkräfte in Integrationsbereichen zunehmend an ihre Grenzen stoßen. Wie gut ist die methodisch/didaktische Ausbildung des Lehrpersonals? / Wie groß ist die angewandte Methodenvielfalt in der Wissensvermittlung? / Wie gut ist die Sensibilisierung der Lehrkräfte für die eigenen interkulturellen Kompetenzen u. deren Stärkung? / Wie hoch ist die Kompetenz, dieses Wissen zu vermitteln?

Dritter Bereich:

Die Qualität der verwendeten Materialien: diese sollen in den geplanten Lernaktivitäten auf ihren Gehalt an neurobiologischen Erkenntnissen u. der Vermittlung von interkulturellen Kompetenzen geprüft werden.

Ziel der Partnerschaft:

Die von den Lehrenden der jeweiligen Einrichtungen in Integrationskursen verwendeten Materialien zu prüfen, auf ihre Aktualität, in Hinsicht auf eine gehirnfreundliche Methodik und Didaktik sowie die Aspekte interkultureller Kompetenzentwicklung. Die Ergebnisse und die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen werden zusammengetragen. Aus ihnen lassen sich Rückschlüsse ableiten, wie objektiv die Eindrücke der Partnereinrichtungen sind, auf welchen Ebenen Verbesserungen bzw. Ergänzungen in den Materialien erforderlich sind.

Die Wichtigkeit diese Aspekte anzugehen zeigt sich besonders an zwei Stellen:

-hohe Dropout-Quote der Teilnehmenden an Integrationskursen sowie der Tatsache, dass derzeit von weniger als 50% der Prüflinge die Prüfungen im Bereich B1 u. von weniger als 20% die B2 Prüfung im Bereich Berufsfachsprache bestanden wird.

-In der zunehmenden Anzahl von krankheitsbedingten Ausfällen des Lehrpersonals.

Beide Punkte machen ein Umdenken und die Reflektion des Bestehenden erforderlich. Wissen muss nutzbar vermittelt werden. Neurobiologische Erkenntnisse, deren stärkere Integration in das Kursgeschehen u. gehirnfreundlichere Lehrmethoden können dabei helfen.

Helfen kann auch der Stressabbau durch interkulturelle Konflikte im Kursalltag. Gut ausgebaute interkulturelle Kompetenzen stärken die Resilienz der Lehrkräfte und der Lernenden. Die Lehrkräfte sollen im ersten Schritt in ihrer eigenen interkulturellen Kompetenz gestärkt werden, um im zweiten Schritt Wege zu entwickeln dieses Wissen, ohne erhobenen Zeigefinger, an ihre Lernenden weiterzugeben.

Für ein friedliches Zusammenleben und -arbeiten in den Partnereinrichtungen, den Ländern u. einem gemeinsamen Europa ist es erforderlich, das Verstehen u. die Akzeptanz unterschiedlicher Perspektiven kontinuierlich zu fördern.

Zu den Ergebnissen des Projektes wird in erster Linie der Austausch der Partner und seiner Lehrkräfte zu den oben benannten Aspekten gehören.

Es ist zu erwarten, dass die teilnehmenden Lehrkräfte in ihrer interkulturellen Kompetenz gestärkt sein werden und sie dieses Wissen an ihre Lernenden weitergeben können.

Darüber hinaus werden sie zukünftig besser befähigt sein,  ihre Unterrichtsmaterialien mit wenigen Schritten auf dessen Aktualität, in Hinsicht auf gehirnfreundliche Lehr- und Lernmethoden sowie die Aspekte interkultureller Kompetenzentwicklung, zu prüfen und anzupassen.

Im Projekt sind drei Lernaktivitäten für die Lehrkräfte geplant. Diese dienen dem Austausch u. der Kompetenzerweiterung.

Jedes Treffen hat einen Themenschwerpunkt:

1. Interkulturelle Kompetenz als Stresskompetenz – Stärkung der Lehrkräftekompetenzen

2. Lernfreude und Motivation der Lernenden stärken – gehirnfreundlich Lehren – Methodenvielfalt entwickeln

3. Umgang mit traumatisierten Teilnehmenden in Integrationskursen – Sensibilisierung und Stärkung der Lehrkräfte

Partner sind:

1          Landesverband Sachsen Anhalt, Magdeburg, Deutschland

2          BhW Niederösterreich, Bildungs- und Heimatwerk, Österreich

3          VHS Bildungsinstitut VOG, Eupen, Belgien